Schieflage – eine Haltung
25.09.–23.10.2021
Das Ausstellungsprojekt SCHIEFLAGE – EINE HALTUNG wird kuratiert von Leo Bettina Roost und Ursula Scherrer
Die Kunstschaffenden
BILDENDE KUNST
Katharina Bürgin, Schaffhausen
Ray Hegelbach, Oslo/Frauenfeld
Leo Bettina Roost, Schaffhausen
Joseph Sappler, Düsselforf, D
Margrit Schlumpf-Portmann, Bauma
PERFORMANCE
Christine Bernhard, Überlingen, D
Gisela Hochuli, Ruppoldsried
Judith Huber, Emmenbrücke
Ursula Scherrer, NYC/Schaffhausen
Julie Semoroz, Genf
Der Titel der Ausstellung Schieflage – eine Haltung meint einerseits das Benannte – etwas Materielles, das sich in Schieflage befindet – andererseits verweist es im übertragenen Sinn darauf, dass etwas (Situation, Verhältnis, Finanzielles etc.) in Schieflage geraten ist. Es geht um die Auseinandersetzung der Künstlern/innen mit ihren biografischen Geschichten im Spannungsfeld zu ihren künstlerischen Haltungen. Das Zusammenspiel von Produktion und künstlerischer Setzung im öffentlichen Raum ist jeweils eine sehr individuelle Praxis. Dieser Umstand soll erlebbar werden.
Die Liste an Schieflagen weltweit ist unendlich lange. Aktuell ergibt sich zudem, dass der gesamte Kultursektor in eine schiefe Lage geraten ist durch die Pandemie. Sich in Schieflage als Lebensumstand zu halten entpuppt sich als permanenter Zustand. Das Gleichgewicht, welches wir uns ersehnen, auf das wir hinarbeiten: es bleibt eine Ausnahme und wird so zum Glücksmoment. Strategien, um diese besonderen Momente zu erlangen, sind vielfältig und widersprüchlich, treiben uns an, sind kein Garant irgendwo anzukommen. Und doch entstehen wirkliche Veränderungen aus den Bewegungen heraus, „Schieflagen“ zu thematisieren und sie zu berichtigen.
Die Kunstschaffenden sind Expert*innen im Halten und Aushalten von Schieflagen aller Art. Die Örtlichkeit „Haus zur Glocke“ bietet mit den schiefwinkligen Räumen einen zum Thema aussergewöhnlich passenden Ort.
Auch die Performances sind Teil der Ausstellung. Es geht um Denkanstösse, ein Ausdehnen und Sprengen von Begriffen, ein auf den Kopf stellen des Herkömmlichen.
Eine Performance als Schieflage – sie kann unbekannte Territorien beschreiten. Wo beginnt eine Performance, Performance zu sein? Ist es eine Irritation oder doch eine Poesie, ein Bild, zusammengehängte Bilder oder doch eine Bewegung, Essen oder doch ein Kunstwerk, Geräusch, Ton oder doch Lärm?